Der Ostbeauftragte der Bundesregierung Carsten Schneider schlägt ein „Grunderbe“ für alle vor. Es ist wichtig, diese Idee gerade mit Hinblick auf die aktuelle Inflationskrise, die die ärmeren härter trifft, ernsthaft zu diskutieren. Die Idee eines „Grunderbes“ ist durchaus schon länger und prominent besprochen: Der Gerechtigkeitsökonom Thomas Piketty (Autor von „Das Kapital im 21. Jahrhundert„) hat sie als „Startgeld“ eingebracht, in Deutschland prägt u.a. der Präsident des DIW, Marcel Fratzscher, die Debatte (ursprünglich unter dem Begriff des „Lebenschancenerbes„), wie hier in einem ZEIT Kommentar. In der Bundesarbeitsgemeinschaft Wirtschaft & Finanzen, die ich bis zu meiner Wahl in den Bundestag geleitet habe, haben wir den Ansatz in einem Beschluss zu „Verteilungsgerechtigkeit“ befürwortet.
Ich habe Carsten Schneiders kürzlichen Vorstoß auch öffentlich begrüßt, denn die Debatte um soziale Spaltung in Deutschland ist wichtig zu führen, gerade jetzt. Hier mein Statement:
„Das Problem der schlechten sozialen Kohäsion in Deutschland liegt nicht nur an ungleichen Bildungschancen, sondern auch am Geld. Das Leben nach der Schule selbstbestimmt gestalten zu können, mit einer Gründung, einem Studium, einem freiwilligen sozialen Jahr oder auch mit den oft hohen Lebenshaltungskosten neben einer Ausbildung – das können sich oft nur Menschen mit entsprechend finanziell ausgestattetem Elternhaus leisten. Daher begrüße ich sehr die Debatte um die Idee eines Grunderbes, Startgelds oder Lebenschancenkontos für alle. Dafür die Erbschaftssteuer zu reformieren, vor allem bei sehr hohen Erbschaften, finde ich auch im Hinblick auf die extrem hohe Vermögensungleichverteilung in Deutschland einen guten Impuls, den es weiter zu diskutieren gilt.“
Katharina Beck, Finanzpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/die GRÜNEN
Die WELT hat mein Statement hierzu in einem Artikel aufgegriffen.
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