Ich stamme aus einer echten Bäckerei-Handwerks-Großfamilie aus Düsseldorf. Geprägt hat mich besonders die „Bäckerei der Brotfreunde“ – die Bäckerei Hinkel im Herzen der Stadt, in der Carlstadt.
Als ich geboren wurde, führte mein Opa sie gemeinsam mit meiner Oma, die als Verkaufsleiterin im Laden stand. Die beiden hatten sechs Kinder – eines davon ist meine Mutter, die ihren Weg in die Musik ging, aber der Familie immer eng verbunden blieb. Ein anderer ist mein Patenonkel Josef Hinkel, der die Bäckerei übernahm. Heute führt meine Cousine Sophie Hinkel den Betrieb in fünfter Generation weiter – wie schön ist das bitte?
Mein erster Job als Jugendliche war in genau dieser Filiale auf der Mittelstraße: Brot und Brötchen verkaufen. Ich erinnere mich an viele Gespräche auf unzähligen Familienfeiern – immer wieder ging es um den Laden. Um neue Brote, neue Ideen, um Kund*innen, Personal, Teig, Mehl und das, was gut oder weniger gut lief. Und natürlich immer ums Backen mit echter Leidenschaft.
Bis heute gibt es in der Bäckerei Hinkel – meiner ganz persönlichen Meinung nach – das beste Grau- und Schwarzbrot der Welt. 🙂
Obwohl die Bäckerei bewusst nur zwei Filialen betreibt, ist sie ein echtes Aushängeschild für das Handwerk: mit vielen Mitarbeitenden, großem Umsatz – und einer riesigen Fangemeinde. Die Liebe zum echten, wahren, handwerklich gebackenen Brot – und die familiäre Herzlichkeit – das lebt hier. Das schmeckt man. Und das sieht man an den oft langen Schlangen vor dem Laden.
Ich bin unglaublich dankbar, in so einem Umfeld aufgewachsen zu sein. Ich habe früh gelernt, was es heißt, in einem Familienbetrieb Verantwortung zu übernehmen. Was es heißt, anzupacken – selbstverständlich. Was es bedeutet, mit Leidenschaft für ein Produkt einzustehen. Aber auch, wie fordernd das sein kann, gerade in der Familie.
Ich freue mich riesig, dass es bei uns mit der Nachfolge geklappt hat – und mit Sophie und der ganzen Hinkel-Familie eine neue Generation den Laden in die Zukunft führt. Wo viele Betriebe händeringend Nachfolger*innen suchen, lebt bei uns das Handwerk weiter. Traditionelle Brote wie der „Weinstock“ liegen jetzt neben kreativen Innovationen wie der „Kifferkruste“ – und dazwischen so tolle Sorten wie die „Zeusstange“, das „Feurige“ oder das aktuelle „Frühlingsbrot“.
Und jedes Mal, wenn ich den wunderbaren Duft aus dem Laden und der Backstube rieche, geht mir das Herz auf. Diese Kindheitserinnerung bleibt. Und sie prägt.
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Inspirationen für den neuen Finanzminister Deutschlands – 15.05.2025
Wirft man einen Blick in den Koalitionsvertrag der schwarz-roten Regierung, fallen einem schnell die Lücken bei der Steuergerechtigkeit & vor allem Maßnahmen “unter Finanzierungsvorbehalt” auf.
Daher habe ich dem neuen sozialdemokratischen Finanzminister Lars Klingbeil heute im Bundestag ein paar Inspirationen mitgegeben:
Von den 28,5 Milliarden Euro, die dem Staatshaushalt durch den größten Steuerbetrug der Geschichte fehlen, weiteren 60 Milliarden Euro Potential durch das Streichen umweltschädlicher Subventionen oder aber auch die vielen Ungerechtigkeiten im Steuersystem, die das „Wohlstand-für-alle“-Versprechen untergraben.
Für Fairness zu sorgen, wird den demokratischen Zusammenhalt sichern, wird zu Mehreinnahmen und einem fairen Steuersystem führen.
Starke grüne Stimme für Steuergerechtigkeit: Die AG Finanzen – 13.05.2025
Im Deutschen Bundestag organisieren sich die Fraktionen in sogenannten Arbeitsgruppen (AGen), die jeweils die inhaltliche Arbeit der Ausschüsse spiegeln.
Gerade jetzt, zu Beginn der neuen Legislaturperiode und der ersten Sitzungswoche, haben wir uns als AG Finanzen intensiv auf die anstehenden Plenardebatten vorbereitet.
Denn: Der schwarz-rote Koalitionsvertrag lässt an vielen entscheidenden Stellen zu wünschen übrig. Ob es um wirksame Maßnahmen gegen großangelegte Steuerhinterziehung oder um ungerechte Steuerausnahmen für große Konzerne und Superreiche geht – hier fehlt es an Mut und Gerechtigkeit. Diese Lücken werden wir als starke Oppositionsstimme klar benennen und konstruktiv Druck machen.
Neue Regierung, klare Opposition – 07.05.2025
Am heutigen Dienstag wurde Friedrich Merz im zweiten Wahlgang zum Bundeskanzler gewählt – ein spannender und demokratisch wichtiger Moment. Ich gratuliere ihm zur Wahl und wünsche ihm und seinem Kabinett einen guten Start sowie eine glückliche Hand beim Regieren. Dass diese Wahl nun doch noch gelungen ist, ist für die Stabilität unserer Demokratie von zentraler Bedeutung.
Ich habe Friedrich Merz jedoch nicht gewählt. Die neue Bundesregierung aus CDU, CSU und SPD trägt nun die Verantwortung, mit eigener Mehrheit das Land zu führen. Wir Grünen nehmen ab sofort unsere Rolle in der Opposition ein – klar, konstruktiv und dem Gemeinwohl verpflichtet.
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