Bühne frei! Am Donnerstag, 11.07.2024 ging’s um die Hamburger Kulturwirtschaft. Wie ist die Situation nach Corona und den anderen Krisen bei verschiedenen Kulturszenen – bei Film, Musik, Theater und Co.?
Darüber haben wir, unser Hamburger kulturpolitischer Sprecher Rene Gögge und ich, vergangenen Donnerstag mit vier tollen Expert*innen aus der Kulturwirtschaft sprechen können.
Die Erkenntnisse:
Es braucht insgesamt bessere Förderungen vom Staat, die direkt bei den Künstler*innen und Institutionen landen und nicht erst aufwendige Anträge und langwierige Verwaltungsprozesse voraussetzen.
Durch die Inflation sind die Kosten im Live-Geschäft zudem enorm gestiegen – auch weil sich bedingt durch die Corona-Zeit viele Fachkräfte anderweitig ausgebildet haben. Dadurch fehlen jetzt z.B. gute Tontechniker*innen, was zu höheren Kosten führt.
Mich als Marktwirtschaftlerin beschäftigt, dass wir es besonders im Bereich der Musik mit quasimonopolister Marktmacht bei einzelnen Anbietern zu tun haben – was es wiederum kleinen und neuen Künstler*innen teilweise sehr schwer macht, auch finanziell zu Erfolg zu kommen.
Auch im Bereich des Theaters hat sich einiges verändert. Der Vorverkauf wird immer schwieriger, weil viele Menschen dazu tendieren, sich spontan zu einem Besuch zu entscheiden. Nachdenklich stimmt mich der Bericht, dass zum Beispiel politisches Kabarett weniger angeboten wird – weil dessen Differenzierung in unserer zunehmend gespaltenen Gesellschaft nicht mehr so gut ankomme bzw. nicht mehr so konfliktfrei möglich sei.
Film, Musik, Theater, Festivals – all das sind in ihrer unterschiedlichen Ausprägung wesentliche Bestandteile einer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft. Durch sie üben wir Kritik, drücken Emotionen aus, verbinden verschiedene Menschengruppen miteinander, öffnen den Raum für Begegnung und Austausch. Und sie machen einfach Freude und das Leben schöner!
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