Nachhaltige Geldanlagen – seit Jahren reden wir darüber. Immer mehr Anleger*innen wollen mit ihren Aktien, Fonds und anderen Anlagen nicht nur Rendite, sondern echten, positiven Impact erzielen:
Motiviert wühlt man sich durch einen großen Markt für nachhaltige Geldanlagen und findet ein Produkt, das verspricht, grün zu sein. Aber ist grün auch wirklich drin?
Die Vergangenheit hat uns immer wieder gezeigt: Nicht unbedingt.
Zahlreiche Studien und Greenwashing-Skandale belegen: Die Mehrzahl der als nachhaltig beworbenen Finanzprodukte kann das Versprechen von nachweisbar positiver sozial-ökologischer Wirkung nicht einlösen.
Der Weg dahin ist schwer. Das weiß ich aus eigener Erfahrung. Seit Jahren arbeite ich im Bereich der nachhaltigen Finanzen und ich bin ehrlich, ich habe einfach Bock, dass sich jetzt endlich mal was bewegt – und es für alle Seiten Spaß macht, nachhaltige Geldanlagen zu schaffen! Denn es geht nicht nur darum, Verbraucherinnen und Verbraucher vor falschen Versprechungen zu schützen. Es geht auch – und vor allem – um Regulierungen. Diese bestehen schon, sind aber in der Praxis oft ungenau und zugleich viel zu komplex.
Für Anbieterinnen und Anbieter ist es eine Herausforderung, die richtige Balance zwischen der nötigen Detailtiefe zu finden, um ihre Nachhaltigkeitsstrategie zu erklären, ohne Verwirrung bei den Endverbraucher*innen zu stiften. Hier braucht es eine klarere Orientierungshilfe von Regulierung und Aufsicht.
Über diese Aspekte haben wir auf unserem öffentlichen Fachgespräch zum Thema “Nachhaltig investieren – von Greenwashing zu echtem Impact” Anfang April im Bundestag mit über 175 Teilnehmer*innen gesprochen. Zu Gast waren Ronny Meyer (BMUV), Rupert Schäfer (Direktor der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht), Anke Behn (Verbraucherzentrale Bremen), Prof. Dr. Timo Busch (Nachhaltigkeitsexperte Universität Hamburg), Fridtjof Detzner (Co-Founder Planet A Ventures), Aysel Osmanoglu (Vorständin GLS Bank), Dr. Stefan Junglen (Head of Sustainability DWS Group) – vielen Dank für die Zeit und die guten inhaltlichen Punkte!
Für mich ist klar – es muss sich endlich was tun im Bereich der Regulierung. Gute Vorschläge u.a. vom Sustainable Finance Beirat der Bundesregierung haben wir vor Ort besprechen können. Ich sehe viel Potenzial und hoffe, dass wir es schaffen, nachhaltige Geldanlagen nicht mehr zu einem Nischenthema zu machen!


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Wirft man einen Blick in den Koalitionsvertrag der schwarz-roten Regierung, fallen einem schnell die Lücken bei der Steuergerechtigkeit & vor allem Maßnahmen “unter Finanzierungsvorbehalt” auf.
Daher habe ich dem neuen sozialdemokratischen Finanzminister Lars Klingbeil heute im Bundestag ein paar Inspirationen mitgegeben:
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Starke grüne Stimme für Steuergerechtigkeit: Die AG Finanzen – 13.05.2025
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Ich habe Friedrich Merz jedoch nicht gewählt. Die neue Bundesregierung aus CDU, CSU und SPD trägt nun die Verantwortung, mit eigener Mehrheit das Land zu führen. Wir Grünen nehmen ab sofort unsere Rolle in der Opposition ein – klar, konstruktiv und dem Gemeinwohl verpflichtet.
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