Mehr Frauen in die Finanzwirtschaft – ein Gewinn für uns alle
Die Zahlen sprechen für sich – und sie sind eindrucksvoll: Laut Forbes (2023) sind Start-ups mit weiblichen Gründungsteams finanziell deutlich erfolgreicher. Sie erzielen im Durchschnitt
📈 +35 % höhere Renditen und
💵 +12 % mehr Umsatz.
Frauen können also – ganz offensichtlich – wirtschaftlich richtig gut performen. Dennoch sind sie in der Finanz- und Start-up-Welt weiterhin massiv unterrepräsentiert. Einige aktuelle Zahlen belegen das eindrücklich:
- Nur 25,9 % der Vorstände in DAX-40-Unternehmen sind weiblich
- In den Top-100 Banken sind es lediglich 20,7 %
- In den Top-100 Versicherungen sogar nur 19,8 %
- Und bei Start-ups machen Frauen nur 20 % der Gründungsteams aus
Besonders erschreckend ist der Gender-Gap bei der Finanzierung:
💰 Nur 1 % des Venture Capitals in der EU geht an weibliche Gründungsteams.
Diese Daten zeigen deutlich: Wenn wir auf weibliche Führung und Gründungskraft verzichten, verschenken wir nicht nur gesellschaftliche Gerechtigkeit, sondern auch wirtschaftliches Potenzial. Oder anders formuliert: Der deutschen Wirtschaft und dem Standort wird damit ein echter Bärendienst erwiesen.
Was muss sich ändern?
Wenn wir wollen, dass mehr Frauen ihre Talente in der Finanz- und Wirtschaftswelt entfalten können, brauchen wir bessere Rahmenbedingungen – sowohl strukturell als auch kulturell.
Ein Blick in die USA zeigt, wie man es nicht machen sollte: Die politischen Entwicklungen rund um Trump und Musk sind nicht nur demokratiegefährdend, sondern auch wirtschaftsschädlich. Begriffe wie „Frau“ oder „weiblich“ werden dort zensiert, Ziele für Gleichstellung verschwinden aus Unternehmensberichten – und mit ihnen wichtige Steuerungsinstrumente für Diversität und Erfolg.
Wir in Deutschland müssen den genau entgegengesetzten Weg gehen.
Vier zentrale Hebel für mehr Gleichstellung
Gemeinsam mit meiner Kollegin Dr. Sandra Detzer habe ich vier Kernforderungen erarbeitet, die insbesondere Frauen den Zugang zur Finanzwirtschaft (und zum Arbeitsmarkt insgesamt) erleichtern können:
- Kinderbetreuung flächendeckend ausbauen – ohne Betreuung keine echte Wahlfreiheit
- Steuerliche Hürden abbauen – z. B. durch die bessere Absetzbarkeit von Kinderbetreuungskosten
- Faire Verteilung der Sorgearbeit ermöglichen – durch strukturelle Anreize und Vorbilder
- Gender Pay Gap überwinden – gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit
Und jetzt?
Die wirtschaftliche Teilhabe von Frauen ist nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit – sie ist eine Frage des wirtschaftlichen Fortschritts. Wir müssen die strukturellen Blockaden abbauen, die verhindern, dass Frauen gründen, führen und finanzieren. Denn mehr Frauen in der Finanzwirtschaft bedeuten: mehr Innovation, mehr wirtschaftliche Stärke, mehr Zukunft.
Zum Papier:
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Rede zu unserem Antrag zur Aufklärung organisierter Steuerhinterziehung – 22.05.2025
Bei Cum-Ex und Cum-Cum handelt es sich um organisierte Steuerhinterziehung – um Betrug in Milliardenhöhe. Dem Staatshaushalt sind durch dieses Vorgehen rund 28,5 Milliarden Euro abhanden gekommen – Geld, was wir in unserem Gemeinwesen dringend bräuchten.
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Antrag zur Aufklärung organisierter Steuerhinterziehung (Cum-Cum) – 21.05.2025
Der geschätzte Schaden an Steuerhinterziehung durch Cum-Cum-Geschäfte in Deutschland beläuft sich auf 28,5 Milliarden Euro, von denen bis heute von den Behörden erst ein minimaler Anteil zurückgefordert werden konnte.
Die Aufklärung dieser organisierten Steuerhinterziehung im ganz großen Stil ist wichtig, um das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in den Staat zu sichern – es ist eine Frage der Fairness in unserer Demokratie, dass alle gleichermaßen ihren Anteil am Gemeinwohl tragen – auch und gerade die Großen.
Wir erwarten von Lars Klingbeil, dass er als sozialdemokratischer Finanzminister der Aufklärung von Steuerbetrug eine sehr hohe Priorität beimisst und er bezüglich der Cum-Cum-Verfolgung umgehend tätig wird. Zu weiteren Hintergründen des Antrages in diesem Beitrag.
Inspirationen für den neuen Finanzminister Deutschlands – 15.05.2025
Wirft man einen Blick in den Koalitionsvertrag der schwarz-roten Regierung, fallen einem schnell die Lücken bei der Steuergerechtigkeit & vor allem Maßnahmen “unter Finanzierungsvorbehalt” auf.
Daher habe ich dem neuen sozialdemokratischen Finanzminister Lars Klingbeil heute im Bundestag ein paar Inspirationen mitgegeben:
Von den 28,5 Milliarden Euro, die dem Staatshaushalt durch den größten Steuerbetrug der Geschichte fehlen, weiteren 60 Milliarden Euro Potential durch das Streichen umweltschädlicher Subventionen oder aber auch die vielen Ungerechtigkeiten im Steuersystem, die das „Wohlstand-für-alle“-Versprechen untergraben.
Für Fairness zu sorgen, wird den demokratischen Zusammenhalt sichern, wird zu Mehreinnahmen und einem fairen Steuersystem führen.
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