Von zu Hause rausgeschmissen und mit 16 plötzlich wohnungslos?
Psychischer Terror daheim, Jobverlust, Kündigung der Wohnung und keine neue in Sicht… Über diese und andere bewegende Schicksale junger Menschen wird viel zu wenig gesprochen, viel zu häufig weggesehen. Dabei sind es leider über 700 Jugendliche unter 25 in Hamburg.
Einen Einblick in die Arbeit derjenigen, die wohnungslose Jugendliche auffangen, haben mir die Mitarbeiter*innen der Jugendsozialarbeit Hude in Hamburg ermöglicht. Ein Termin, für den ich ganz besonders dankbar bin.
Von der Hilfe bei Problemen mit Behörden wie z.B. dem Jobcenter, der Arbeitsagentur, der Polizei oder dem Gericht, bei Notsituationen in der eigenen Familie, Begleitung zu Ämtern und Einrichtung – die Möglichkeit, Lebensmittel, Kleidung oder auch eine Waschmöglichkeit geboten zu bekommen; all das wird hier tagtäglich für junge Menschen geleistet.
Ich wollte bei meinem Besuch auch erfahren, was die größten Hindernisse in der alltäglichen Arbeit sind und wo Politik konkret und effizient am besten ansetzen könnte. Mit dabei zum Beispiel: Wohnungsknappheit in Hamburg und die Wartezeiten bis zur Bewilligung der Unterstützung bei Behörden.
Jugendarmut, Wohnungslosigkeit und Co: Das sind extrem wichtige Themen – Probleme, für die Lösungen gefunden werden müssen.
Einmal, weil das nicht zu einer wohlhabenden Gesellschaft wie der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt passt – und, weil so viel Potenzial verloren geht: für die Jugendlichen und ihre Familien, aber eben auch für die Gesellschaft. Denn was sind die Folgen? Keine Abschlüsse, Arbeitslosigkeit. Das ist nicht gut für Deutschland.
Mir ist klar, dass ich natürlich nicht alleine und von heute auf morgen alle Rahmenbedingungen im Alleingang ändern kann (ist auch gut so in einer Demokratie) – aber ich werde mich für die Änderung der angesprochenen Aspekte einsetzen. Für die Jugendlichen selbst und für unser Land.
Vielen Dank an Hude und die tollen Mitarbeiter*innen dort für den Einblick und diese wichtige Arbeit!!
Neuste Artikel
Gedanken zur US-Präsidentschaftswahl – 05.11.2024
Donald Trump hat die Wahlen gewonnen. Trotz Gewaltfantasien und Hass.
Lügen, anderen den Tod wünschen, Hass, Abwertung – ist nicht mein Stil.
Wir werden aber besser werden müssen, wie man mit Wahrheitssuche, Friedfertigkeit und gegenseitigem Respekt Wahlen gewinnen kann.
Es braucht bei den Themen Geld und Inflation klare und bessere Antworten. Damit man auch mit einer pro-demokratischen und menschlichen Haltung gewinnen kann.
Bericht aus Berlin – Oktober 2024
Becks Bericht aus Berlin – Oktober 2024
Die top 3 Themen:
USA – ich war im Oktober in den USA mit einer Delegation des Finanzausschusses auf der jährlichen Tagung von der Weltbank und dem Internationalen Währungsfonds in Washington. Es ging um die globale Verschuldung, Wirtschaft, Wachstum, Effekte der Klimakatastrophe – es ist wichtig, dass die Welt miteinander weiter wirtschaftet; ich habe mich vor Ort für eine positive internationale Zusammenarbeit stark gemacht. Präsent war natürlich auch die bevorstehende Präsidentschaftswahl, denn davon wird auch viel für den internationalen Welthandel abhängen.
Gesetze – davon gab es auch im Oktober wieder einige. Beim Bürokratieentlastungsgesetz ging es zum Beispiel auch um Steuer- und Finanzkriminalität. Ich habe mich persönlich dafür eingesetzt, dass Fälle wie Cum-Cum noch länger verfolgt werden können. Beim Jahressteuergesetz haben wir zum Beispiel die Absetzbarkeit von Kinderbetreuungskosten verbessert. Auch rund um die Nachhaltigkeitsberichterstattung für Unternehmen (“CSRD”), verschiedene Steueranreize, die Wachstumsinitiative für die deutsche Wirtschaft und auch die Gesellschaft mit gebundenem Vermögen sind viele Gesetzesverhandlungen und Stakeholder-Gespräche im Gange bei mir.
AfD-Verbotsverfahren – Wie gehen wir um mit der AfD? Es gibt nun einige Vorstöße aus dem Parlament, unter anderem einen Antrag zur Prüfung eines Verbotes der AfD durch das Bundesverfassungsgericht, den mein Kollege Till Steffen mit vorantreibt. Dafür habe ich große Sympathien. Ich schaue mir gerade noch verschiedene juristische Meinungen zum besten Vorgehen an, bin aber sehr klar: Wir müssen eine wehrhafte Demokratie sein und vor allem jetzt schnell handeln!
Im Oktober war ich außerdem bei der Lage der Nation zu Gast. In Folge 400 ist das Interview zur allgemeinen politischen Lage und dem Steuerpapier von Andreas Audretsch nachzuhören.
Delegationsreise nach Washington – 23.-28.10.2024
Im Oktober ist eine Delegation des Finanzausschusses des Bundestags zur Jahrestagung von Weltbank und Internationalem Währungsfonds in die USA gereist.
Natürlich ging es auch um die anstehenden Präsidentschaftswahlen. Auch wenn ich mir für die Stärkung der Demokratie wünsche, dass Kamala Harris Präsidentin wird, gilt zu beachten, dass auch Harris/Walz weiter einen eher protektionistischen Kurs für ihre heimische Wirtschaft fahren werden.
Das bedeutet für uns in Europa und Deutschland: mehr Selbstbewusstsein für unsere eigene Rolle entwickeln, und mehr selbst investieren in Technologien, unsere Infrastruktur und unsere Verteidigung.
Daran arbeite ich und lasse mich hier vor Ort für Wege inspirieren.
Ähnliche Artikel