Nachhaltigkeit als Grundlage für wirtschaftlichen Erfolg? – 23.01.2024

Wie können wir kleine und mittlere Unternehmen vor Ort erreichen und auf dem Weg in die Nachhaltigkeit unterstützen? Dabei schon mal an die Sparkasse vor Ort gedacht?  

Im Moment werden die Chancen, die sich aus nachhaltigen Geschäftsmodellen ergeben, vielerorts unterschätzt. Es scheint, als ob andere Themen wie Geopolitik und ein erodierendes gesellschaftliches Vertrauen in die Wirtschaftskraft und in die Politik das Thema Nachhaltigkeit verdrängen würden. 

Doch der Punkt ist: Alles hängt mit allem zusammen!

Nachhaltigkeit ist auch Geopolitik: China und die USA haben sich Zukunftstechnologien wie grünem Wasserstoff, e-Mobilität, Solar- und Windenergie verschrieben und investieren in riesigem Ausmaß. Europa und Deutschland sollten bei den Zukunftstechnologien vorne mitspielen. 

Derzeit sind wir – und das ist doch mal was Tolles – nach wie vor Vize-Exportweltmeister bei Klima- und Umwelttechnologien. Gemeinsam mit den Sparkassen und ihren vielen mittelständischen Kunden können wir das sichern – oder noch besser: den Erfolg sogar noch steigern und mal wieder Weltmeister werden! Und das gerne auch in weiteren Technologien. Denn auch unsere Demokratie und unser freiheitlich-demokratisches Versprechen hängen mit davon ab, dass wir uns wirtschaftlich erfolgreich gegenüber autokratischen Regimen wie China behaupten (und was in den USA ab November der Fall sein wird, ist offen). 

Chancen sind das eine, Risiken das andere. Die größten Risiken für die Weltwirtschaft kommen neben der geopolitischen Lage vom Klimawandel. Extreme Wetterereignisse schädigen schon jetzt bei uns Lieferketten oder auch die Landwirtschaft. Daher ist es so wichtig, dass Banken noch mehr als bisher auch die klimabedingten Risiken in ihr Risikomanagement aufnehmen. Auch dafür habe ich geworben.

Entscheidend ist: Wir alle können gemeinsam einen neuen Spirit in die Breite der Gesellschaft tragen, dass wir miteinander die Zukunft positiv gestalten wollen. Denn gerade Sparkassen (und Volks- und Raiffeisenbanken) haben starke regionale Verwurzelungen und können kleinere und mittlere Unternehmen, wie die Agrarwirtschaft, wie die vielen Zulieferbetriebe der Automobilwirtschaft, kompetent der Transformation unterstützen. 

Ich habe meinen Input genutzt, um die Herausforderungen klar zu benennen, Lösungsvorschläge aus der Politik zu präsentieren und auch bestehendes kritisch zu hinterfragen. Beispiel “Green Asset Ratio”, eine Kennzahl aus der EU-Sustainable-Finance Regulierung. Es ist vielen bekannt, so sehr ich Kennzahlen liebe und sie extrem wichtig für eine bessere Unternehmenssteuerung sind: Der GAR ist in seiner jetzigen Form ein schlechter Indikator – und ich werbe seit längerem auch in der EU dafür, ihn zu reformieren. Ich habe Lust, gute Regulierung zu machen, die Unternehmen einen fairen und ermöglichenden Rahmen gibt. Daran arbeite ich – gemeinsam mit vielen anderen aus Politik und Praxis.  

Dem Sparkassenverband danke ich sehr herzlich für die Einladung – und möchte ihn darin bestärken, den eingeschlagenen Weg in Richtung chancenreicher und risikobewusster Nachhaltigkeit weiter zu verfolgen. 

Ebenso danke ich den Sparkassen-Vorständen aus ganz Deutschland dafür, sich vor Ort für den Erhalt der freiheitlich-demokratischen Grundordnung einzusetzen. Das wurde sehr klar. Vielen Dank dafür. Das ist gerade jetzt wichtiger denn je!

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